Dioxin im Futtermittel, Gammelfleisch, mit Antibiotika und Wachstumshormonen übersättigte Masttiere und nicht zuletzt die klamme Erinnerung an BSE – der deutsche Durchschnittsverbraucher ist zu recht verunsichert, empört und nicht zuletzt besorgt, weiß man doch kaum noch, was man eigentlich noch guten Gewissens essen kann.
Bei all der Verunsicherung spielt auch noch die Balance zwischen kostengünstiger Verpflegung und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln eine ganz wesentliche Rolle. Nicht jeder kann es sich leisten, sich und seine Familie ausschließlich mit Biokost von ausgesuchten, am besten namentlich bekannten Bauernhöfen zu versorgen und es fällt in der heutigen schnellebigen Zeit zunehmend schwerer, sich ausgewogen und gesund zu ernähren.
Drastische Maßnahmen, wie die kategorische Abkehr vom Fleischkonsum oder die ausschließliche Ernährung mit selber angebauten Nahrungsmitteln erscheinen utopisch und übertrieben. Der Großteil der deutschen Bevölkerung möchte auf schmackhafte Schnitzel, kross gegrillte Brathühnchen oder saftige Rindersteaks ganz einfach nicht verzichten.
Im Grunde ist Fleisch, insbesondere Rindfleisch, ein sinnvolles, gesundes und selbstverständlich ausgesprochen gut schmeckendes Nahrungsmittel, sieht man von der unschönen Kehrseite und den manchmal sich gar zu katastrophal manifestierenden Nebenwirkungen der hochindustrialisierten Massentierhaltung einmal ab.
Das im Herzen Süd-Amerikas gelegene Paraguay kennt diese negativen Auswüchse im Bereich der Nahrungsmittel nicht. Das Agrarland verfügt über kaum nennenswerte Industrie und auf einem Gebiet größer als Deutschland, Luxemburg und der Schweiz zusammen leben gerade einmal sechs Millionen Einwohner, von denen sich auch noch ein bis zwei Millionen permanent im Ausland aufhalten. Die wenigen Einwohner, die sich auf gerade einmal drei größere und nur eine Handvoll kleinere Städte verteilen, verursachen kaum Straßenverkehr, die Folge ist eine äußerst geringe Umweltbelastung durch CO2 oder andere Abgase und KfZ-Rückstände. Die praktisch inexistente Industrie trägt ebenfalls zu einer nach wie vor intakten Umwelt bei.
Rinderzucht und Fleischwirtschaft gehören zu den traditionellen Geschäftsfeldern dieses verträumten Landes, das geographisch zwischen den anderen großen Rindfleisch-Nationen Süd-Amerikas, Argentinien und Brasilien, liegt. Im Gegensatz zur europäischen Massentierhaltung auf engstem Raum werden in Süd-Amerika Rinder freilaufend auf für das bloße Auge schier endlos erscheinenden grünen Weiden, eingebettet in unberührte Natur und mit natürlichem Fluß-, Bach- oder Quellwasser versorgt, gehalten. Als Kälber eingekauft oder sogar auf der Ranch geboren, werden die Tiere größtenteils sich selbst überlassen. Nur eine kleine Gruppe von Gauchos (süd-amerikanische Rinderhirten, ähnlich den nord-amerikanischen Cowboys) wacht über die Herden, die ansonsten ungehindert durch die Quadratkilometer großen Weideflächen ziehen, wie es ihnen gefällt. Manche Rinderfarm übertrifft dabei übrigens die Fläche des Bundeslandes Hessen. Statistisch hält ein paraguayischer Rinderzüchter selten mehr als nur ein einziges Rind pro Hektar (10.000 qm) Weidefläche.
Ergebnis dieser nachhaltigen und tiergerechten Aufzucht ist ein geschmacklich hervorragendes, gesundes Fleisch, gänzlich frei von Hormonen, Antibiotika oder industriellen Schadstoffen. Ein Genuß, dem man sich als Verbraucher guten Gewissens hingeben darf.
Und auch die Umwelt kommt in dieser Art der Fleischwirtschaft nicht zu kurz. In Paraguay erlaubt der Staat lediglich etwa die Hälfte einer Fläche für die Rinderzucht zu nutzen, der restliche Teil muß als natürliche Reserve unberührt brachliegen.
Paraguayisches Rindfleisch stellt für den qualitätsbewussten Verbraucher einen kleinen, aber dennoch beachtenswerten Beitrag zur gesunden, nachhaltigen Ernährung dar, ohne dabei das Kosten- und Preisbewußtsein aus den Augen zu verlieren. Mit gutem Gewissen geniessen – guten Appetit.
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